imu, Augsburg, 09. und 10. März 2023
An den beiden genannten frühlingshaften Tagen findet das Seminar integrale Organisationsentwicklung kompakt im imu Augsburg statt.
Ich stelle fest, dass es Vorteile birgt, unbeladen von Erwartungen ins Seminar zu gehen. Ich kann mich offen auf das einlassen, was mir vom Seminarleiter Dr. Markus Strobel angeboten wird. Genauso wie in anderen kulturellen Veranstaltungen, dieses Seminar hier ist eine!, gibt mir die Erwartungslosigkeit meinen Blick frei auf das was ist. Die beiden Tage verbinden sich mit einem meiner Ursprünge, meiner Magisterarbeit, die den Titel „die unterschiedliche Wahrnehmung von Ereignissen“ trägt. Darum geht es in diesen zwei Tagen: Um Reflexion, Wahrnehmung und Bewusstsein, von dem was ist und dem was sein kann – und wie sich die Perspektive auf diese beiden Zustände gewinnen lässt. Die integrale Organisationsentwicklung liefert dafür einen flexiblen Analyserahmen.
Die Ich-Wir-Innen- und Außensicht lassen mich die Lösungsmechanik gut be-greifen
Es gibt drei Kernbestandteile dieses integralen Analyserahmens. Das Vier-Quadranten-Modell, sieben Entwicklungsstufen und Entwicklungslinien. Siehe Das Training zur Integralen Landkarte - imu (i-m-u.de) Die Bestandteile der integralen Landkarte bringt mir imu Gründer Dr. Markus Strobel in den beiden Tage nahe. Damit meine ich in den Kopf, ins Herz und in den Bauch.
Etwa die Erkenntnis, dass zu einer gelungenen Veränderung gerade die aktive Aufarbeitung der Frustrations- und Konfliktpotenzialbehaftenden Aspekte gehört.
Viele der changeable Anfragen sind Toolbasiert formuliert, werden also aus der Wir-Außenwahrnehmung definiert. Die Herausforderung liegt allerdings häufig in der Ich- oder Wir-Innensicht: "mir / uns einfach ein neues Tool über den Zaun werfen, was sollen ich / wir denn damit anfangen?". Damit eine Lösungsmaßnahme funktioniert, muss eine solche Problemformulierung in den richtigen Quadranten verortet werden, da Lösungsmechanismen von Wir-außen (etwa "alle haben uneingeschränkt Zugang zum Tool") das vorgestellte Problem nicht lösen. Nicht dass mir das vorher nicht schon klar war, aber die Greifbarkeit und der praktische Umgang, die Lösungsmechanik ist das Erhellende.
Wir nehmen uns Zeit Inhalt zu verinnerlichen
Markus gelingt die Vermittlung zuvorderst, da er sich Zeit nimmt. Diese Atmosphäre empfinde ich als produktiv. Wir nehmen uns die Zeit, die es braucht, um das Thema zu be-greifen und zu verinnerlichen. In der Vorstellung der integralen Organisationsentwicklung verknüpft er diese mit vielen praktischen Beispielen. Da mir das die Greifbarkeit erhöht, ein ausdrücklicher Dank an die Unternehmen, die diese Informationsweitergabe zulassen. Dann wird gemeinsam geübt. Im übertragenen Sinn zugepackt.
In persönlichen und praktischen Übungen wende ich die integrale Grammatik an
Eine der Übungen bringt eine spannende, wichtige Reflexion für mich. Die Selbsteinschätzung der farblich codierten Entwicklungsstufen in mir selbst und der Austausch mit anderen Teilnehmer:innen darüber. Ich stelle mir die Frage Wie gut ist mein Purpur (das ist die Stufe der Zugehörigkeit)? Wie bindungsfähig bin ich? Auch auf der roten Stufe (die Macht-Stufe) sehe ich integratives Potenzial. Eine wichtige Erkenntnis, dass ich die darüberliegenden Stufen mit der Veränderungsarbeit an diesen Stufen stabilisieren kann. Die Reflexion meiner Selbst, die gerade durch das Teilen mit Anderen ein großes Erkenntnis- und Bewusstseinspotenzial bietet. Markus Qualität ist, diese Atmosphäre des gegenseitigen Vertrauens entstehen zu lassen, die ein ehrliches Teilen intimer Details ermöglicht.
Bei der Bearbeitung eines mir zuvor völlig unbekannten Fallbeispiels eines anderen Seminarteilnehmers wird mir offensichtlich, wie wenig Information notwendig ist, wie schnell es geht, die richtigen Analysefragen zu stellen, die integrale Grammatik anzuwenden und damit potenzielle Fallstricke bessere bei der Zielerreichung sichtbar zu machen. In der schnellen Anwendungsmöglichkeit sehe ich allerdings auch das Verführungspotenzial, Dinge unmittelbar anzuwenden, die ich nicht gänzlich intellektuell durchdrungen habe. Dieser Beitrag ist also auch mein persönlicher Versuch einer Durchdringung des Themas.
Ich profitiere von der gemeinsam erzeugten positiven Energie
Die Arbeitsübungen und insbesondere die Reflexions-Meditationssübungen, die Markus anleitet, machen dieses Seminar zu einem für mich kulturellen Erlebnis. Denn diese schaffen in sehr kurzer Zeit eine intensive, vertrauensvolle und produktive Beziehung zwischen mir und den anderen Seminarteilnehmer:innen. Ich kann mir gut vorstellen, mit diesen Personen zusammenzuarbeiten und den Schub dieses Seminars gemeinsam zu nützen. Ich hoffe, meinem inneren Wunsch nachzukommen, meinen aktiven Teil dazu beizutragen, diese Gemeinschaft fortbestehen zu lassen.
Die Energie, die die Mediationen entfalten, führt zur Verstärkung des Wunsches, integrale Organisationsentwicklung einzusetzen und fruchtbar in meinen Arbeitsalltag zu integrieren. Eine Herausforderung bei uns in der changeable sehe ich darin, dass die integrale Organisationsentwicklung „nur“ einen der beiden für uns wichtigen Bausteine, die Analyse abdeckt. Die praktischen Veränderungsmaßnahmen, die daraus entstehen, wirken breit und ganzheitlich ins Unternehmen.
Eins ist sicher und darauf freue ich mich: in der changebale werden wir unsere Kompetenzen in vielen Aspekten anpassen, selbst immer weiter lernen dürfen. Das wird das Spektrum von changeable verändern und damit die changeable selbst, eben so wie es einem lebendigen Organismus entspricht.
コメント