Die Vernetzung, Abhängigkeit und Dynamik zwischen den 3 Ebenen Einzelperson, Team und Unternehmen beeinflussen die Zusammenarbeit in jeder Organisation. Unabhängig davon, ob diese streng hierarchisch aufgestellt ist, flache Hierarchien hat oder Selbstorganisation lebt. Auch eine gelungene Zusammenarbeit am digitalen Arbeitsplatz mit Microsoft 365 ist eng an den Dynamiken und der Vernetzung mindestens dieser 3 Ebenen gebunden. Je nach Komplexitätsgrad könnt ihr eure Kollaborationsarchitektur von Lite, über Standard hin zu erweitert ausbauen. Möchtet ihr Nutzung und Akzeptanz eures digitalen Arbeitsplatzes mit Microsoft 365 erhöhen? Dann empfehlen wir, macht euch vertraut mit MOCA - der modernen Kollaborationsarchitektur von Microsoft 365.

Was bisher geschah
In unserem ersten Teil der MOCA-Reihe MOCA - Ein entscheidender Schlüssel zu einer effektiven und vernetzten Zusammenarbeit mit Microsoft 365 haben wir euch mit dem Sinn und Zweck von MOCA vertraut gemacht.
Hier die wesentlichen Punkte in Kürze: MOCA heißt Modern Collaboration Architecture. MOCA betrachtet nicht nur die Architektur der Zusammenarbeit: Welches Werkzeug ist für welchen Anwendungsfall geeignet, sondern auch die Kultur der Zusammenarbeit wie zum Beispiel Psychologische Sicherheit, positive Devianz (= positiv abweichendes, nicht regelkonformes Verhalten), Vertrauen und Verbindlichkeit. Hier steht die Person im Mittelpunkt der Betrachtung: #peoplefirst Ansatz. Fokus dabei: das Ermöglichen eines guten Aufmerksamkeitsmanagements. Die MOCA-Übersicht gibt es in unterschiedlichen Komplexitätsgraden: Lite, Standard und erweitert. MOCA betrachtet (in der Lite-Version) die 3 Ebenen: Individuum, Team und Organisation.
MOCA bietet eine Unterstützung bei der Förderung des digitalen Kulturwandels im gesamten Unternehmen. Es zeigt auf, welche Werkzeuge, für welchen Zweck genutzt werden können und welchen kulturellen Rahmen eine effektive Nutzung braucht.
Wenn ihr euch im Microsoft 365 Universum bewegt und eine gute Zusammenarbeit am digitalen Arbeitsplatz befördern wollt, dann darf MOCA kein Fremdwort für euch sein.
Wo geht heute die Reise hin?
Heute möchte ich euch die organisationalen Strukturen Nahe bringen, in denen eine Person im Unternehmen am digitalen Arbeitsplatz in der Regel agiert - Einzelperson, Team, Community und Unternehmen - sowie den Dynamiken, die sich zwischen diesen Strukturen ergeben.
Vielleicht erinnert ihr euch noch an das Beispiel mit der Erstellung einer Präsentation aus dem letzten Artikel. Dort haben wir festgestellt, dass es sinnvoller ist, Dokumente, die nicht zu meinem alleinigen Gebrauch sind, direkt auf der Team-Ebene zu erstellen und zu speichern (Registerkarte Dateien in Kanälen in Microsoft Teams Teams), wenn es sich um geteilte Team-Dokumente handelt. Analog dazu gilt auch, direkt auf der Unternehmens-Ebene (Intranet mit oder Datei-Ablage in SharePoint) Dokumente zu erstellen und zu speichern, wenn es sich um Dokumente handelt, die alle Personen im Unternehmen lesen oder bearbeiten sollen. Hier erahnt ihr vielleicht schon den Zusammenhang und die Dynamik, die ich heute mit euch näher betrachten möchte, doch lasst uns schnell noch die Basics vor Augen führen.
Die drei Komplexitätsgrade: Lite, Standard und erweitert
Lite empfiehlt Microsoft für kleine und mittelgroße Unternehmen, die sich auf den Weg zu einer Mitarbeiter:innen zentrierten Zusammenarbeit machen möchten. Diese Version betrachtet die drei Ebenen Einzelperson, Team und Unternehmen. Hier fehlt die Community-Komponente und damit in der Regel die Nutzung von Viva Engage.
🤓 Meine Erfahrung hat gezeigt, dass die Größe des Unternehmens nicht unbedingt ausschlaggebend ist, diese Entscheidung zu treffen. Ich empfehle die Entscheidung daran auszurichten, ob es einen Ort zum regen Wissensaustausch geben soll, außerhalb von Team- und Projektgrenzen. Ist das der Fall, dann spricht alles für die Standard MOCA-Version mit Viva Engage, auch wenn es ein kleines Unternehmen ist. Ich habe häufig beobachtet, dass Unternehmen vor Viva Engage zurückschrecken, in der Regel fallen Sätze, wie "Nicht noch ein Tool" und "erstmal mit Teams richtig arbeiten können". Auch wenn ich das bis zu einem gewissen Grad sehr gut nachvollziehen kann, verkompliziert es die Sachlage. Diese Ort verschaffen sich dann Raum im falschen Werkzeug nämlich Teams. Weil die Nutzer:innen es nicht besser wissen und die Kollaborations-Architektur es nicht hergibt, entstehen dann Unternehmens-Teams-Räume, oder Teams-Räume für bestimmte Standorte und vieles mehr. Alles Anwendungsfälle die eine bessere Heimat in Viva Engage fänden. Laut MOCA ist Teams schlichtweg das falsche Tool für den Interessensaustausch größerer Gruppen.
Standard empfiehlt Microsoft für die meisten Organisationen, die ein besseres Kollaborations- und Kooperationsverhalten ihrer Mitarbeiter anstreben. Mmmh Jua - dem ist nichts hinzuzufügen 😉 Aus meiner Sicht, ist Standard das Basis-Set-Up für alle wichtigen Zusammenarbeits-Themen: Kommunikation, Dateien, Aufgaben, Wissensaustausch.
Erweitert empfiehlt Microsoft für größere Organisationen, die sich auf kulturelles Wachstum konzentrieren und eine zunehmende Reife im Change Management aufweisen. Auch da gehen unsere Empfehlungen mit - die Größe mal außen vor gelassen. Im erweiterten MOCA kommen zwei große Themenfelder dazu: Business Differentiation und Business Optimization und damit auch die Tool-Familien Dynamics und Azure Dev Opps. Ebenso wie beim Gebrauch des Co-Piloten braucht es auch hier aus meiner Sicht einen Mindestreifegrad in digitaler Kollaboration, bevor sich die ganze Organisation komplexeren Technologien widmet.
Das Bilder-Karussell zeigt euch die Architektur von Lite, Standard und Erweitert (Extended)
Die organisationalen Ebenen: Einzelperson, Team, Community und Unternehmen
In einem Unternehmen treffen Einzelpersonen sowie unterschiedliche Gruppen-Konstellationen von Einzelpersonen aufeinander. Die Zusammenarbeit und Dynamik dieser Personengruppen lassen sich davon beeinflussen, in welchem Werkzeug und mit welcher Attitüde Kommunikation, Dateien- und Wissensaustausch sowie Aufgabenverwaltung umgesetzt wird. Sowohl die Dynamik zwischen den Ebenen Einzelperson, Team, Community und Organisation als auch zwischen technologischer und kultureller Seite sind eng miteinander verknüpft und haben einen hohen Einfluss auf unsere Art des Zusammenarbeitens. Die Komplexität erhöht sich mit der Anzahl der Menschen. Schauen wir uns aber zunächst die Ebenen einzeln an.
Einzelperson (Individual): Die Definition erschließt sich recht einfach durch das Kompositum von Einzel und Person. Damit ist jedes einzelne Ich in einem Unternehmen gemeint im Unterschied zu einer Ansammlung von mehreren Personen.
Team: Schauen wir uns die Definition von Team - als eine Ansammlung von mehreren Einzelpersonen - an. Im Kontext von MOCA schlägt Microsoft die folgende Definition vor: Eine Gruppe von Personen mit voneinander abhängigen Aktivitäten, die auf ein gemeinsames Ergebnis hinarbeiten. Als Faustregel ließe sich davon ableiten: Immer dann, wenn ein Haufen Mensch etwas gezielt zusammen bewirken möchte - ein Ziel hat - und kollaborativ daran zusammenarbeiten möchte, dann ist es an der Zeit dafür ein Microsoft Teams Teams zu eröffnen.
Die Rahmenbedingungen definiert das MOCA wie folgt für ein Teams Team:
Mitgliedschaft ist aufgrund der erforderlichen Fähigkeiten obligatorisch.
Empfohlene Teamgröße: 5-12 Personen
Konzentration auf die Erzielung von Ergebnissen im Einklang mit den strategischen Prioritäten der Organisation
Kurze Anmerkung aus dem Off: Wir wünschten uns sooo sehr, mehr Personen da draußen in der Welt haben diese einfache Einordnung mal gelesen oder gehört und handeln nach dieser Orientierung bei der Teams-Gestaltung. Überprüft doch mal schnell, ob die Teams Teams, in denen ihr Mitglied seid oder die ihr gegründet habt diesen Kriterien entsprechen. Wie viele davon haben festverankerte Ziele und wie viele der Teams-Mitglieder haben die aktive Aufgabe zu dem zu erreichenden Ziel beizutragen? Ja - hab ich mir gedacht - ich behaupte mal frech, dass die Teamgröße überschritten wird, Mitgliedschaften und Ziele nicht klar definiert sind. Wie ihr smart ein richtig gutes Teams Team aufstellen könnt, fragt ihr euch jetzt? Einen kleinen Hinweis dazu, gebe ich euch weiter unten im Text - versprochen - das ist kein Click-Bate.
Gemeinschaft (Community): Vielleicht erinnert sich der eine oder die andere als Viva Engage (damals noch Yammer) frisch in die Microsoft-Tool-Familie aufgenommen wurde, gab es viel Unklarheit wann nutze ich Teams und wann nutze ich die Communities in Viva Engage und wozu? Eine Community (eine Gemeinschaft) ist im MOCA-Modell eine Gruppe von Personen mit einem gemeinsamen Interesse. Im Gegensatz zu Teams
ist die Mitgliedschaft fakultativ, je nach Interesse oder Leidenschaft
gibt es keine Teilnehmer:innen-Beschränkung - je größer die Gemeinschaft, desto besser
der Fokus liegt auf Lernen, Innovation und den Austausch von Erfahrung im Unternehmens-Netzwerk
Kurze Zusammenfassung: Je nachdem wir ihr euer MOCA im Unternehmen eingerichtet habt, ist es Lite, Standard oder Erweitert. Die Lite-Version lässt die Community-Ebene außen vor. Standard betrachtet Einzelperson, Team, Community und Unternehmen. Erweitert bringt gleich zwei weitere Komplexitätsstufen mit sich und erfordert eine hohe digitale Reife im Unternehmen.
Wir werden das erweiterte MOCA für den Moment nicht weiter vertiefen und uns im MOCA Standard für das nächste Beispiel bewegen. Doch bevor ich - endlich - mal mit nem Beispiel rausrücke, eins noch:
Die Dynamiken zwischen diesen Ebenen, die die Zusammenarbeit in einem Unternehmen beeinflusst, hat immer eine technologische Perspektive und eine menschliche Perspektive. Sprich auch hier haben wir eine Dynamik zwischen IT-Infrastruktur, die den Möglichkeitsrahmen für die Werkzeugnutzung sowie die Kollaborations-Architektur bereitstellt und der Unternehmenskultur, die den Möglichkeitsrahmen für neue Arbeitsweisen und Kompetenzen am digitalen Arbeitsplatz bereitstellt. Zwei Fachgebiete, die in Unternehmen - so eine Beobachtung aus meiner Praxis - noch viel zu selten gemeinsam agieren. Übrigens: Mit der häufigsten Grund warum digitale Transformationen insgesamt im ersten Anlauf häufig nicht ausreichend gut gelingen.
Die Technik ist recht schnell eingerichtet und auf Knopfdruck an alle verteilt. Menschen ändern aber ihr Arbeitsverhalten nicht auf Knopfdruck. MOCA ist aus meiner Sicht auch ein Plädoyer dafür, dass IT-Infrastruktur & HR, Kommunikation und Organisationsentwicklung einen gemeinsamen Auftrag bei der Förderung des digitalen Kulturwandels haben und als Team agieren sollten.
Der Zusammenhang zwischen den vier Ebenen oder
wie kann ich / können wir gut Arbeitsräume in Microsoft 365 einrichten?
Soooo - nach der Theorieinfusion - lasst uns in ein Beispiel eintauchen. Im letzten Artikel gab es das Thema Dateien. Heute möchte ich in das Thema Arbeitsräume einrichten etwas tiefer mit euch einsteigen. Das lässt sich ganz hervorragend dazu nutzen, um den Zusammenhang zwischen den vier Ebenen zu erläutern. In der Regel ist dieses Thema auch das Erste, was ich empfehle zu betrachten, bevor es an die Themen Kommunikation, Dateien und Aufgaben geht.
Einzelperson

Werkzeug: In der MOCA Aufstellung ist hier Outlook das dominierende Werkzeug. Das sehe ich jedoch ein bisschen anders. Da Microsoft Teams als Hub konzipiert ist, gestalte ich das MOCA gerne etwas um. (Und ja diese Freiheit sollte sich jede:r rausnehmen, die sich im Microsoft-Kosmos schon wie zu Hause fühlt! Ihr erinnert euch - positive Devianz und so) Outlook & Teams sind hier die größten Werkzeugplayer, neben OneDrive für die Dateiablage. Outlook und Teams kann ich mir so einrichten, dass es allein meinen Arbeitsgewohnheiten entspricht. Darunter fallen Regelungen zur Postfach-Sortierung, die Einrichtung von Benachrichtigungen und das Einrichten der linken Navigationsleiste in Teams sowie die Einstellungen für den Umgang und die Planung mit meiner Zeit in Viva Insights. In all den Werkzeugen auf dieser Ebene könnt ihr euch selbst führen.
Arbeitsweise: Selbstführung bedeutet ihr könnt Einfluss nehmen, wie ihr euer Zeit-, Aufgaben und Dateimanagement gestaltet. Ob ihr besser mit langen oder kurzen Fokuszeiten arbeiten möchtet. Wie ihr es macht ist euch überlassen. Um eine gute Verbindung zum Team, der Community und dem Unternehmen aufzubauen, empfehle ich euch eure Selbstführung in eurem Kalender sichtbar zu machen oder ihr schreibt ein Manual to me und besprecht das im Team. Das hilft häufig, um in der Zusammenarbeit auf die Einzelperson Rücksicht zu nehmen. Auf dieser Ebene ist eure Selbstbestimmungs-Freiheit und auch Selbstwirksamkeit am Größten. Dafür solltet ihr einen guten Draht zu euch selbst haben - wie ticke ich eigentlich, wann und wie arbeite ich am besten - das ist so individuell wie euer Fingerabdruck.
💡Ihr könnt euch euren digitalen Arbeitsplatz so einrichten, wie es eurer Selbstorganisation am besten entspricht. Dafür müsst ihr wissen, bzw. euch dessen bewusst sein, wie ihr euch gut selbst führen möchtet.
Team

Werkzeug: Hier steht Microsoft Teams Teams ganz klar im Zentrum. Wichtig nicht Microsoft Teams an sich, denn das Werkzeug Teams hat noch eine Hub-Funktionalität. Das bedeutet die linke Navigationsleiste in Teams hat es in sich: Sie bringt alle vier Ebenen in eine Übersicht zusammen. Darüber hinaus sind Chats und Besprechungen in Teams auch der Einzelperson zugeordnet. Auf der Ebene Team geht es also um die Microsoft Teams-Räume. Die können für die Zusammenarbeit im Team über die Registerkarten mit Zusammenarbeits-Werkzeugen wie Dateien, Planner, OneNote, Whiteboard und vieles mehr ausgestattet werden.
Arbeitsweisen: Eure Selbstbestimmungs-Freiheit und auch die mögliche Entfaltung eurer Selbstwirksamkeit richtet sich nun am Freiheitsrahmen in eurem Team aus. Das ist ja auch recht einleuchtend, sobald Menschen dazu kommen und ich nicht mehr alleine bin, brauchen wir Vereinbarungen, um unsere Zusammenarbeit zu koordinieren. Je enger die Regeln und der Rahmen, desto weniger Möglichkeiten der persönlichen Entfaltung sind gegeben. Wenn euer Team nach einer optimalen Entfaltung eurer Person strebt, dann sorgt das Team für psychologische Sicherheit und erlaubt positive Devianz.
Ich vergleiche diese Situation gerne mit dem Thema wohnen. Wenn ich alleine in einer Wohnung lebe sind meine Freiheitsgrade sehr groß. Ich muss lediglich mit mir ausmachen, welchen Regeln ich nachgehe: wie oft räume ich auf, bleiben die Klamotten noch die nächsten drei Tage auf dem Boden liegen, bevor sie es in den Wäschekorb schaffen - ihr versteht, was ich meine. Lebe ich zusammen mit anderen Personen: Partner:in, Familie oder Wohngemeinschaft, sieht die Situation anders aus.
Diese Art von Teams brauchen Vereinbarungen, damit alle Einzelpersonen zusammen gut miteinander wohnen können. Es braucht dann Vereinbarungen zu, wie lange darf die Wäsche unverhohlen außerhalb vom Kleiderschrank oder Wäschekorb im Wohnraum existieren, Klodeckel oben oder unten, dreckiges Geschirr wird gleich beseitigt, oder darf im Stapel in der Küche für einige Stunden vor sich hinvegetieren - ihr kennt die Klassiker. Diese Klassiker gibt es auch bei der Zusammenarbeit in Teams in Unternehmen - dort geht es dann um folgende Vereinbarungen:
wo kommen die Dateien hin, wie werden sie benannt, in wie viele Ordner werden sie verstaut
worüber und wie kommunizieren wir Anliegen und Aufgaben
wie wollen wir uns als Team überhaupt organisieren: streng hierarchisch, flach hierarchisch oder Netzwerk
wo halten wir unsere Team-Ziele, Rollen bzw. Hierarchien und Entscheidungen fest
wenn wir konkret über Microsoft Teams Teams sprechen, wie heißen die Kanäle, wer administriert diese
💡 Teams-Räume brauchen Vereinbarungen zur Zusammenarbeit. Egal in welchem organisationalen Modell ihr arbeitet von streng hierarchisch bis hoch selbst organisiert, wir empfehlen euch Kollaborationsvereinbarungen - WG-Regeln - für eure Zusammenarbeit in Teams-Räume zu vereinbaren. Diese Empfehlung hat ebenso Bestand wenn ihr in Slack oder einem artverwandten Werkzeug kollaborativ und ko-kreativ zusammenarbeitet.
Wie genau sehen diese WG-Regeln aus? Fragt ihr euch jetzt vielleicht. Das ist eine andere Geschichte und ... Die Anleitung dazu hat einen eigenen Blogartikel verdient, der bereits in der Mache ist. Wenn ihr den nicht verpassen wollt, dann folgt uns auf LinkedIn. 💟🙏
Gemeinschaft (Community)

Werkzeug: Viva Engage ist hier das zentrale Werkzeug, um Wissensaustausch, Innovation und ein starkes Unternehmensnetzwerk zur Mitarbeiter:innenbindung durch Interessensgemeinschaften zu fördern. Auf der technologischen Ebene ist das Werkzeug am besten genutzt, wenn es mit dem SharePoint Intranet verknüpft wird und relevante Themen auch als Registerkarten in Teams-Räume eingefügt wird. Hier können unternehmensweit alle mit allen kommunizieren und sich austauschen.
Arbeitsweisen: Viva Engage und der Wissensaustausch in Communties erfordert die digitale Reife und Bereitschaft, Wissen in großen Gruppen asynchron zu teilen. Dahinter steckt ein #sharingiscaring mindset. Hier geht es darum der großen Gruppengröße möglichst viel Gestaltungsspielraum zu lassen, damit sich Ideen frei entwickeln können. Eben das genaue Gegenteil zum engen Zielerreichungs-Fokus in der Teamarbeit.
💡 Eine Gemeinschaft braucht eine einfache und klare Kommunikations-Vereinbarung: Weniger ist mehr an der Stelle. Häufig reicht ein: Kommuniziere mit anderen so, wie du wünscht, dass mit dir kommuniziert wird. Communities sind Möglichkeitsräume und Verbindungsräume.
Aus meiner Sicht ist Viva Engage eines der mächtigsten und unterschätztesten Werkzeuge in der Microsoft-Kiste. Wie mächtig soziale Medien in unserem Alltag sind ist unbestritten, warum die Sinnhaftigkeit einer Nutzung in der Arbeitswelt noch in Frage gestellt wird, ist mir ein Rätsel.
Unternehmen (Organization)

Werkzeug: Im Fokus ließe sich hier SharePoint als Informations- und Wissensplattform etablieren. Interessanterweise legt sich Microsoft hier nicht in der Übersicht fest, welches Werkzeug auf Unternehmensebene das dominierende ist. Der SharePoint in Kombination mit Viva Connections ist das Werkzeug zur Orchestrierung von Kommunikation und Dateien auf Unternehmensebene.
Arbeitsweise: Je größer die Anzahl an Personen, desto klarer sollten die architektonischen und kulturellen Rahmenbedingungen im Unternehmen sein. Klar meint nicht bis ins kleinste Detail in einem PDF von 40 Seiten in Schriftgröße 12 ausformuliert. In der Regel werden sie durch die Corporate Identity bestimmt: Werte, Marke und Purpose des Unternehmens sollten hier die Leitplanken sein. Selbes Prinzip wie auch im Team, je enger der Rahmen und die Regularien, desto unbeweglicher die Teams und die Einzelpersonen. Ein kleiner Hinweis zum Mitnehmen: Kultur braucht Raum zu wachsen, das ist nichts, das "einfach so" beeinflusst werden oder bestimmt werden kann. Je rigider die Team und Unternehmens-Strukturen - das bedeutet, es ist nicht gewünscht, dass sich Arbeitsweisen verändern - und jetzt kommt es -, "da wir es immer schon so gemacht haben" (ein Spruch, der mir regelmäßig Unbehagen bereitet) - desto geringer ist die Aufnahmebereitschaft und der Mut sich schnell technologisch zu verändern, beziehungsweise überhaupt Energie in die Veränderung der Arbeitsweise zu stecken.
💡 Wenn es darum geht Arbeitsräume auf Unternehmens-Ebene einzurichten, dann meint es ganz explizit eine Auseinandersetzung mit MOCA und eine bewusste Entscheidung des Unternehmens, welche digitale Kollaborationskultur mit der Einführung oder Nutzung der Kollaborationsarchitektur mit Microsoft 365 einher gehen soll.
Das war jetzt ne Menge Holz! Was ich mir wünsche, dass ihr mitnehmt:
MOCA Lite betrachtet die Dynamik der Kollaborationsarchitektur und -kultur von Einzelpersonen, Team und Unternehmen.
MOCA Standard betrachtet die Dynamik der Kollaborationsarchitektur und -kultur von Einzelpersonen, Team, Communities und Unternehmen.
MOCA Erweitert betrachtet die Dynamik der Kollaborationsarchitektur und -kultur von Einzelpersonen, Team, Communities & Unternehmen und erweitert um zwei weitere Ebenen Business Differentiation und Business Optimization.
Unternehmen, die Microsoft 365 nutzen oder nutzen wollen, sollten wissen und bewusst steuern mit welchem MOCA-Modell sie arbeiten: Lite, Standard oder Erweitert.
Unternehmen, die Microsoft 365 nutzen oder nutzen wollen, sollten wissen wie ihre Unternehmensebenen miteinander agieren und aufeinander reagieren: sowohl technologisch als auch menschlich.
Unternehmen sollten bewusst Rahmenbedingungen schaffen, um eine vernetzte und kollaborative Kollaborationsarchitektur und -kultur zu befördern, denn nur so machen sie ihre Zusammenarbeit zukunftsfähig - technologisch wie menschlich.
Kleines Beispiel: Es müsste nun ganz klar sein, dass OneDrive ausrollen ohne SharePoint keine gute Idee ist, genauso wenig wie nur Teams Besprechungen und Chats freischalten, aber alles andere in Teams nicht. Geht technisch alles, ist aber sowohl aus Kollaborationsarchitektur als auch -kultur Perspektive, Unsinn. Ebenso wenig macht es Sinn nur Werkzeuge zu schulen, ohne eine neue Arbeitsweise mit den Werkzeugen anzustreben. Das sorgt in der Regel dafür, dass die Frustration der Endanwender:innen bei Digitalisierungs- sowie Transformationsprojekten so stark ansteigt, dass die eigentliche Herausforderung nicht die digitale Transformation ist, sondern ihr schlechter Ruf - Puhhh - das musste kurz raus.
Jede:r von uns kann als Einzelperson sich selbst gut führen - menschlich wie technologisch. Im Sinne der Selbstwirksamkeit müssen Einzelpersonen auf der Ebene nicht warten bis sich das ganze Unternehmen bewegt hat.
Teams sollten sich mit Hilfe von WG-Regeln auf eine gute Kollaboration vereinbaren. Auch innerhalb der Teamebene gibt es Möglichkeiten einen höheren digitalen Reifegrad vorzuleben, als dieser gegeben falls im gesamten Unternehmen schon vorherrscht.
🤓 Dieser Artikel ist der 2. Teil einer Serie zur Aufklärung rund um die moderne Kollaborationsarchitektur mit Microsoft 365 - kurz MOCA. Beim nächsten Mal schauen wir uns die 4 Szenarien: Räume einrichten, Kommunikation, Dateien und Aufgaben im MOCA Standard genauer an. Stay Tuned!
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Quellen & Credits
Bilder: Power Point Deck von Microsoft I Modern Collaboration Architecture (MOCA) I Exploring the Future of Work I Lite version 3.1, Standard version 3.1, Extended version 3.1 I July 2024 I © Copyright Microsoft Corporation. All rights reserved